09.11.2023

MOMO erweitert mobile Betreuung mit rein spendenfinanziertem tagesstationärem Angebot für Familien mit schwerstkranken Kindern

Wien – Das MOMO Kinderpalliativzentrum hat am 9. November einen Meilenstein in seinem 10-jährigen Bestehen gefeiert und die tagesstationäre Einrichtung, den MOMO ZeitRaum, in der Schulgasse 38 im 18. Bezirk eröffnet. MOMO war bisher mit seiner mobilen Betreuung im Einsatz und versorgte lebensverkürzt oder lebensbedrohlich erkrankte Kinder und ihre Familien zu Hause. Dieses Angebot wird jetzt mit dem MOMO ZeitRaum erweitert. Unter einem Dach werden zukünftig schwerstkranke Kinder, ihre gesunden Geschwister sowie deren Angehörige zusätzlich zu den mobilen Einsätzen betreut. MOMO Botschafter:innen, die Gesellschafter der Caritas, CS Caritas Socialis sowie die Bezirksvorsteherin von Währing gratulierten in den neuen Räumlichkeiten und feierten diesen Meilenstein für MOMO und Familien.

Im März 2013 wurde MOMO Kinderpalliativzentrum von Caritas, CS Caritas Socialis und der mobilen Kinderkrankenpflege MOKI-Wien als Wiener Kinderhospiz gGmbH gegründet. Seitdem betreut MOMO über 500 lebensverkürzt oder lebensbedrohlich erkrankte Kinder, Jugendliche und deren Familien medizinisch, pflegerisch, therapeutisch und psychosozial sowie mit der ehrenamtlichen Hospizbegleitung. Die Eröffnung des MOMO ZeitRaum ist ein bedeutsamer Meilenstein für MOMO: „Wir sind in den letzten 10 Jahren der mobilen Betreuung stark gewachsen. Es braucht nun mehr Raum sowohl für das Wirken des Teams als auch für die Familien, deren Bedürfnissen wir nun an einem gleichsam wohnlichen wie professionellen Ort mehr Zeit schenken dürfen“, freut sich MOMO Leiterin und Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, Martina Kronberger-Vollnhofer.

Mehr Zeit und Raum für MOMO Team und Familien

Ergänzend zu den Hausbesuchen bei Familien mit schwerstkranken Kindern bietet das multiprofessionelle MOMO Team zukünftig auf rund 460-Quadratmetern in der Schulgasse medizinische Versorgung, Entlastungspflege, Behandlungen, Therapien der Psychologie sowie Physio- und Musiktherapie an. Zusätzlich zu diesen Angeboten, entsteht auch Raum für fachliche Beratung in der Sozialen Arbeit, Geschwister- und Trauergruppen sowie für unbeschwertes Zusammenkommen, Feste und Vernetzung für die Angehörigen und die gesamte Familie.  MOMO Ärztin für Allgemein- und Palliativmedizin Dr.in Annette Henry sieht den MOMO ZeitRaum als „Center of Excellence“, denn hier wird an einem Ort Wissen von Expert:innen aus verschiedenen Berufsgruppen gebündelt. Fehlt es in der häuslichen Umgebung an Raum, können Pflege-, Therapie- und Versorgungstätigkeiten im MOMO ZeitRaum stattfinden. Es gibt unter anderem einen Therapie-, Ruhe-, Snoezelen-, Ordinations- und Bewegungsraum, sowie ein Pflege- und Erlebnisbad. Fehlt es an Zeit, wissen Eltern ihre erkrankten Kinder und Jugendlichen in den besten Händen im MOMO ZeitRaum, während sie selbst für ein paar Stunden Entlastung finden können. Ab 5. Dezember beginnt der Regelbetrieb für die von MOMO betreuten Familien.

Entlastung für Familien

Dass der Wunsch nach einem solchen tagesstationären Ort in den von MOMO betreuten Familien groß ist, bestätigt auch Helga Fenkart. Sie ist Pflegemutter des 10-jährigen lebensverkürzt erkrankten Adrian, der bereits seit der Gründung im Jahr 2013 von MOMO betreut wird: „Die professionelle Hilfe vom gesamten MOMO Team ist für mich und für Kinder wie Adrian Gold wert: Menschen, die ein umfassendes Fundament an Wissen haben und sich mit schwerstkranken Kindern auskennen. Seit 10 Jahren sind sie für uns immer zur Stelle, nehmen sich Zeit, unterstützen und helfen wo sie nur können. Ganz neu ist nun, dass sie uns nicht nur Zeit, sondern auch Raum zur Erholung, zum Durchatmen und zum Kraft schöpfen schenken. Adrian und ich freuen uns auf den MOMO ZeitRaum, der so viele Angebote und Möglichkeiten bietet, die wir zuhause nie erleben könnten.“

Mit dem MOMO ZeitRaum soll eine Lücke zwischen bestehenden mobilen Angeboten und stationärer Versorgung im Krankenhaus geschlossen werden. MOMO arbeitet eng vernetzt mit vielen weiteren Netzwerkpartner:innen zusammen. Die örtliche Nähe, die der Standort in der Schulgasse zum AKH Wien sowie zum St. Anna Kinderspital bietet, ist sehr wertvoll für Familien und Betreuungsteam. Der Standort des MOMO ZeitRaums liegt außerdem ganz in der Nähe des derzeitigen MOMO Büros im 18. Bezirk und war ein ehemaliges Ambulatorium, das seit Ende 2022 renoviert wurde. Auch Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin von Währing begrüßt den Umbau der langjährig leerstehenden Fläche in der Schulgasse 38: „Der MOMO ZeitRaum ist ein Ort der Geborgenheit und des Trostes für Kinder und Familien in ihrer schwersten Zeit. Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben und beitragen, dass dieses wunderbare Projekt in Währing wirklich geworden ist.“

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen MOMO und den Gesellschaftern der Caritas und CS Caritas Socialis wurde am Eröffnungstag ebenfalls gewürdigt. Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien gratuliert MOMO Leiterin Martina Kronberger-Vollnhofer und ihrem Team: „Die mobile Unterstützung der betreuten Familien in ihrem Zuhause macht in deren Alltag einen konkreten Unterschied. Dass es mit dem MOMO ZeitRaum jetzt auch gelungen ist, ein rein spendenfinanziertes stationäres Tagesangebot für schwerstkranke Kinder und ihre Familien zu eröffnen, ist ein wichtiger Meilenstein.“

Auch Robert Oberndorfer, Geschäftsführer der CS Caritas Socialis spricht seinen Dank bei der Eröffnungsfeier aus: „Das MOMO Kinderpalliativzentrum ist ein einzigartiges Beispiel dafür, wie man Kindern mit lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familie bestmöglich beisteht. Der MOMO ZeitRaum, das neue tagesstationäre Angebot, wird die palliative Betreuung weiter verbessern. Wir sind sehr stolz auf MOMO.“

Gesamtes Angebot bleibt kostenlos

Martina Kronberger-Vollnhofer setzt sich mit ihrem Team und den Gesellschaftern immer wieder dafür ein, dass eine flächendeckende Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche in Österreich geschaffen werden muss, die auch entsprechender öffentlicher Finanzierung bedarf. Mit dem Hospiz- und Palliativfondsgesetz, das in Österreich am 1. Jänner 2022 in Kraft getreten ist, ist das zumindest auf dem Papier gelungen. Für das Jahr 2022 stellte der Bund 21 Millionen Euro zur Verfügung, 2023 sind es 36 Millionen Euro mit inklusive dem Jahr 2024 in Höhe von 51 Millionen Euro wurden in Summe 108 Millionen Euro dotiert. Geplant ist dabei eine Drittelfinanzierung zwischen Bund, Ländern und der Sozialversicherungsträger. Obwohl das Hospiz- und Palliativfondsgesetz diese finanzielle Mittel vorsieht, gibt es für den MOMO ZeitRaum keine öffentliche Förderung. Er ist ausschließlich durch Spendengelder finanziert. Aktuell werden etwa ein Fünftel der mobilen Betreuung vom Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert. Obwohl die öffentliche Finanzierung unzureichend ist, bleibt das gesamte Angebot vom MOMO Kinderpalliativzentrum – die mobile Betreuung sowie die im MOMO ZeitRaum – für die Familien kostenfrei. Bis heute kann MOMO jede hilfesuchende Familie unterstützen.

Eröffnungsfeier in Anwesenheit von MOMO Wegbegleiter:innen

Feierlich eröffnet wurde der MOMO ZeitRaum in der Schulgasse 38 am 9. November MOMO von Martina Kronberger-Vollnhofer gemeinsam mit Martin Bekerle, Marketingleiter von AEG, Manuela Raidl-Zeller, Geschäftsführerin von SONNENTOR, Erwin Steiner, Charity Beauftragter der spusu Vienna Capitals sowie Martin Eckel, Präsident Rotary Club Wien-Stadtpark und Paul Slatin, District Rotary Foundation Committee Chair, Rotary Club. Den Eröffnungstag nahmen die MOMO Botschafter:innen und prominente Gäste unter anderem zum Anlass, die Räumlichkeiten des MOMO ZeitRaums zu besichtigen und gemeinsam mit dem MOMO Betreuungsteam die Entstehungsgeschichte sowie die wertvolle Erweiterung mit den tagesstationären Angeboten zu zelebrieren. Vor Ort waren Moderatorin Nadja Bernhard, Schauspieler:innen Maria Köstlinger, Jürgen Maurer und Gregor Seberg,  Moderatorin Kati Bellowitsch, Rennfahrerin und Moderatorin Corinna Kamper mit ihrem Partner und Profitänzer Danilo Campisi sowie Promifotografin Inge Prader.

Erwin Mosers Heimat in der Ferne als Designkonzept

Die Geschichten vom Kinderautor und Illustrator Erwin Moser waren Inspiration und der rote Faden im Designkonzept des Architekturbüros le scha & partner für den MOMO ZeitRaum. Das Architekturkonzept orientiert sich an die beiden Themen ‚Heimat und Ferne‘, die sich durch seine Werke ziehen. Die Heimat, ein sicherer Ort für Rückzug und Gemeinschaft – die Ferne, ein Ort voller Phantasie und neuer Eindrücke. In den Räumlichkeiten finden sich Objekte dieser beiden Konzepte wieder: gemütliche Rückzugsorte, Nischen zum Träumen, runde Elemente an den Wänden, bunte Regalsysteme, verstellbare Liegeflächen, Abenteuerwände, natürliche Materialien und große, helle Räume. Bei der Eröffnungsfeier des MOMO ZeitRaums wurden Illustrationen von Erwin Mosers ausgestellt. Die Originale stammen aus dem Privatbesitz von Ruth Moser, Witwe von Erwin Moser und wurden vom Architekturbüro le scha & partner in einer thematischen Konzeption für MOMO arrangiert. Erwin Moser, geboren 1954 in Wien, begann 1980 Kinder- und Jugendbücher zu schreiben und zu illustrieren. In den darauffolgenden zwei Jahrzehnten entstanden über 100 Bücher, die in viele Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Heute sind sie Klassiker der deutschsprachigen Kinderliteratur.

MOMO Spendenkonto
IBAN: AT57 2011 1822 1426 4500
BIC: GIBAATWWXXX
Bank: Erste Bank
Empfängerin: MOMO

Rückfragehinweis

Linda Goldsteiner, MA

Fotocredit: MOMO Kinderpalliativzentrum